Projekte:Mp3-Player-AutoOn

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Für einen Kunden sollte ich nun möglichst günstig und schnell 7 verschiedene Tonspuren (am bessten MP3 Dateien) auf verschiedenen Lautsprechern wiedergeben. Die Wiedergabe soll sich in einer Endlosschleife wiederholen.


Vorüberlegung

Um MP3 Dateien wiederzugeben eignet sich (Überraschung) ein MP3 Player am bessten. Bei den heutigen Dumping Preisen bekommt man einen MP3 Player sehr günstig. Er enthält schon alles was man braucht, Dateizugriff, Abspielen und analoge Audioausgabe - kein Grund hier das Rad neu zu erfinden dacht ich mir - vor allem wäre es in 2-3 Wochen nicht möglich einen 7 Spur MP3 Player zu bauen, der Fehlerfrei funktioniert.

Also organisierte ich 7 MP3 Player der Firma MSI mit jeweils 512 MB Speicher und USB Anschluss.


Der Umbau

Die MP3 Player sollen natürlich nicht mit Batterien laufen sondern mit einer externen Spannungsversorgung. Dazu habe ich Strippen an den Batteriekontakten angelötet und diese durch einem Festspannungsregler mit 1.5 V versorgt.

Leider ist alles doch nicht ganz so einfach wie ich es mir gewünscht hätte. Es gibt an modernen low-cost Playern nur noch sogenannte "SoftKeys", sprich Menüs in denen man Einstellungen vornimmt, statt echte Knöpfe. Dazu kommt noch, dass die Einstellungen nach Unterbrechung der Versorgung jedesmal neu eingestellt werden müssen.

Erste Idee: Tastknöpfe durch IC auf Masse ziehen

Da Taster häufig mit Invertierter Logik arbeiten (active low) war meine erste Idee, die Tastknöpfe durch einen externen IC auf Masse zu ziehen. Nach ersten Messungen kam jedoch die Ernüchterung - es gab gar keine Masseanbindung an den Tastern. Zuerst konnte ich mir das nicht erklären, aber erneute Messungen mit dem Oszilloskop ergaben das Desaster:

Die Taster werden vom Steuer-IC gepulst. Die Taster sind alle in einer Matrix verschalten und durch die Pulse erkennt der IC welche Taste gedrückt war.

Zweite Idee: Pulse simulieren

Die neue Idee war, die Pulse zu simulieren - ich programmierte dafür einen IC so, dass er die Pulse genau in gleicher Form abgibt wie der Steuer-IC. Diese Pulse wollte ich nun auf die entsprechenden Taster geben. Das war aber ebenso ein Flopp - denn wenn die externen Pulse nicht Haargenau den Abfragepuls des Steuer ICs treffen, wird der Tastendruck nicht erkannt - praktisch erwies sich das als nicht verwendbar, da die Tastendrücke in den meisten Fällen nicht funktionierten.

Dritte Idee: Der Durchbruch mit Optokopplern

Natürlich wäre die letzte Lösung ein Relais gewesen, aber da diese meistens noch mehr Probleme bei empfindlicher Elektronik verursachen (Prellen, Magnetismuss etc.) habe ich an Optokoppler gedacht.

Und tatsächlich, die Simulation der Tastendrücke mit Optokopplern erwies sich als praktikabel. Dafür müssen allerdings zwei Leitungen zu jedem Taster geführt werden, der gedrückt werden soll - der Optokoppler verbindet dann die Enden elektrisch, sobald die interne LED mit Strom versorgt wird.

Um die Ausgänge des ICs nicht zu überlasten, schaltete ich noch vor die Optokoppler einen FET als Vorstufe - und endlich funktioniere die Steuerung des ICs

Nun muss ich nur noch die Software schreiben, die die entsprechenden Tastendrücke in der richtigen Reihenfolge ablaufen lässt.